Experiment 20: Was ist Trägheit?
Diesmal geht es um die Frage: „Was ist Trägheit?“
Was brauche ich?
- 2 Münzen (möglichst dick und gleich groß),
- ein Besteckmesser und
- eine glatte und möglichst ebene Fläche, z.B. eine Tischplatte.
Wie lange dauert es?
Keine 5 Minuten.
Wie funktioniert es?
Lege die beiden Münzen genau aufeinander und so an den Rand der Tischplatte, dass Du mit dem Messer die untere Münze möglichst flach erreichen kannst. Im Idealfall liegt die Klinge ganz auf dem Tisch auf.
Nun hole etwas Schwung und schubse die untere Münze mit dem Messer an. Nicht zu viel, damit sie nicht durch die ganze Küche fliegt ;-).
Wenn Du alles richtig hinkriegst, schubst Du die untere Münze weg, das Messer saust unter der oberen Münze hindurch und die obere Münze fällt genau an die Stelle, an der zuvor die untere war, ohne sich weiter zu bewegen.
Ich hab‘ das auch erst nach zwei, drei Versuchen perfekt hin bekommen …
Warum ist das so?
Diesen Effekt nennt man Trägheit. Aber was ist Trägheit? Jeder Körper, hat eine Masse (siehe in diesem Artikel). Je größer diese Masse ist, umso mehr Kraft braucht es, ihn aus einer Ruheposition in Bewegung zu versetzen. Das gleiche gilt auch umgekehrt: bewegt sich ein Gegenstand, bestimmt seine Trägheit (also seine Masse), wie viel Kraft man benötigt, um ihn anzuhalten.
Du kannst dieses Phänomen jeden Tag beobachten: wenn Du in einem Bus sitzt und dieser beschleunigt, wirst Du nach hinten gegen die Fahrtrichtung gedrückt. Bremst der Bus, spürst Du, dass Du Dich weiter in Fahrtrichtung nach vorne bewegen willst.
Übrigens …
Sicher hast Du gemerkt, dass ich oben von Masse und nicht von Gewicht gesprochen habe. Das hat seinen Grund: die beiden sind unabhängig voneinander!
Ein Gegenstand, der hier auf der Erde 600 kg wiegt, wiegt auf dem Mond nur 100 kg und im freien Weltall gar nichts. Ich brauche aber überall die gleiche Kraft, um seine Trägheit zu überwinden!