Experiment 22: Was ist Oberflächenspannung? 2
Beim letzten Experiment haben wir gesehen, dass die Oberflächenspannung stark genug ist, um das Wasser selbst zusammen zu halten. Die Oberflächenspannung kann aber noch mehr …
Was brauche ich?
- Ein Glas mit Wasser,
- ein oder zwei Büroklammern,
- eine Pinzette oder eine sehr ruhige Hand und
- einen Tropfen Spülmittel (muss nicht sein).
Wie lange dauert es?
Weniger als 5 Minuten.
Wie funktioniert es?
Fülle das Glas mit Wasser und lass es einen Moment ruhig stehen, damit sich das Wasser ganz beruhigt hat. Nun atme noch einmal tief durch und nimm mit der Pinzette eine Büroklammer auf. Jetzt musst Du ganz vorsichtig die Klammer auf der Wasseroberfläche ablegen. Dabei sollte das Wasser nicht in Bewegung versetzt werden, und die Büroklammer möglichst komplett auf einmal zum Liegen kommen.
Wenn alles geklappt hat, geht die Büroklammer nicht unter! Eventuell musst Du es mehrmals probieren, damit es klappt. Nimm dann aber eine neue Büroklammer, oder trockne die alte erst gründlich ab.
Wenn Du Spülmittel zur Hand hast, kannst Du einen Tropfen in das Glas geben (Vorsichtig! Und nicht die Büroklammer berühren!). Die Klammer sollte sofort untergehen.
Warum ist das so?
Der Effekt ist der gleiche, wie im ersten Experiment zur Oberflächenspannung: die Wasserteilchen halten so fest zusammen, dass sie die Büroklammer tragen können. Sie schwimmt, obwohl der Auftrieb nicht reichen würde, um die Masse der Klammer schwimmen zu lassen (siehe Experiment 8).
Aber warum geht sie unter, wenn Spülmittel dazu kommt?
Spülmittel ist eine Chemikalie, die dazu dient, die Oberflächenspannung von Wasser zu zerstören. Das macht man, damit Wasser beim Geschirrspülen in jede Ritze laufen kann. Nimmt man normales Wasser ohne Spülmittel, „kleben“ die Wasserteilchen in Tropfen zusammen, die zu groß sind, um überall hin zu fließen.
Übrigens…
… den Trick der Büroklammer nutzen sogar manche Lebewesen, um über das Wasser zu laufen. Schau Dir mal den Wasserläufer in der Wikipedia an.