Experiment 39: Wie trinken eigentlich Blumen und was ist Kapillarwirkung?

Was brauche ich?

• 1 oder 2 weiße Schnittblumen (ich habe einfach ein paar Gänseblümchen auf der Wiese gepflückt),
• ein Glas, um die Blumen hineinzustellen,
• etwas Wasser und
• eine Tintenpatrone.

Wie lange dauert es?

1 – 3 Tage.

Wie funktioniert es?

Wenn die Blumen nicht ganz frisch geschnitten sind, schneide ein ganz kurzes Stück ganz unten am Stengel ab. Fülle das Glas mit ein wenig Wasser. Nimm nicht zu viel, 2 – 3 cm reichen. Steche die Tintenpatrone auf (sei vorsichtig) und drücke den Inhalt in das Wasser. Dann stell die Blumen ins Wasser und warte ein bis drei Tage.

Langsam sollte sich das Weiß der Blüte in ein blasses Blau verwandeln. Bei den Gänseblümchen hat es 3 Tage gedauert. Habe also Geduld!

Warum ist das so?

Um zu wachsen benötigen Pflanzen Nährstoffe (wie jedes Lebewesen). Sie können jedoch nicht essen oder trinken wie wir. Die Nähstoffe sind im Boden, in dem die Wurzeln der Pflanze stecken. Wenn es regnet, werden die Nähstoffe im Wasser gelöst. Die Pflanze muss also nur irgendwie das Wasser aus dem Boden aufnehmen und dieses überallhin in ihrem Körper transportieren, wo die Nähstoffe benötigt werden.

Dazu benutzt sie einen physikalischen Effekt, der Kapillarwirkung heißt. Dieser Effekt funktioniert so: je enger ein Zwischenraum ist, umso höher steigt in ihm das Wasser, wenn das untere Ende hineingesteckt wird. Dabei nimmt es auch keine (oder wenig) Rücksicht auf Erdanziehung oder Luftdruck.

Das funktioniert aber nur bei wirklich engen Zwischenräumen. Solche Zwischenräume (eigenlich enge Leitungen) befinden sich  zwischen den Pflanzenfasern. So transportiert sie die Tinte (also im echten Leben die Nährstoffe) bis in die Blüten und Blätter. Dort verarbeitet sie die Nähstoffe und gibt das Transportmittel Wasser an die Luft als Wasserdampf wieder ab.

Übrigens

Dein Füller in der Schule funktioniert auch nur, weil es den Kapillareffekt gibt. Auch in Deinem Strohhalm für die Limo passiert das Ganze. Allerdings ist der Abstand der Wände des Strohhalms so groß, dass der Effekt so winzig ist, dass man ihn nicht sehen kann.