Linux für Kinder – statt Lerncomputer
Warum Linux für Kinder, statt eines Lerncomputers?
In der gerade beendeten Weihnachtszeit konnte man sie wieder überall sehen: die Lerncomputer. Auch meine Tochter sprach mich natürlich darauf an. Schließlich sieht sie mich ja auch dauernd am Rechner. Es gibt nur einen Haken: ich kann die Dinger nicht leiden!
Was man mit diesen Dingern machen kann (selbst wenn es, wider Erwarten, gar nicht so schlecht ist), ist fest vorgegeben und kann nicht verändert werden. Netzwerkfunktionalität gibt es nicht. Alles sieht anders aus, als bei den Großen.
Die Vorteile bei einem Linux für Kinder
Linux läuft meist problemlos auf alter Hardware ausreichend schnell. Man kann also einen alten PC, der sowieso im Keller verstaubt, nutzen. Ich habe z.B. ein 4 oder 5 Jahre altes Netbook von Asus (EeePC) genommen. Das hat sogar den Vorteil, dass die Größe optimal für Kinderhände ist.
Die Programme, die jetzt bei meiner Tochter laufen, kann ich ohne Klimmzüge innerhalb von Minuten auch auf meinem großen Laptop installieren, um zu sehen, was damit möglich ist und was nicht.
Wenn meine Tochter alt genug ist, kann ich ihr die Netzwerkfunktionaltäten frei geben, so kann sie mit der Oma chatten oder etwas bei Wikipedia nachschlagen. Linux bietet die nötigen Programme, um kindgerecht zu filtern, was da auf dem Bildschirm landet.
Welches Linux sollte man nutzen?
Man kann sich natürlich die Mühe machen, ein normales Linux (Suse, Ubuntu, Fedora, usw.) zu installieren und dann für das Kind ein Konto auf dem Rechner anlegen, die Berechtigungen einschränken, die nötigen Programme installieren und konfigurieren, den Desktop austauschen und anpassen, … und so weiter und so fort. Klingt ziemlich mühsam, oder?
Fertiges Linux für Kinder
Zum Glück ist das alles gar nicht nötig! Es gibt inzwischen mehrere fertige Linux Distributionen, die auf Kinder zugeschnitten sind:
Mein Favorit: Doudou Linux
Doudou gibt es aktuell in der Version 2.1 von der Seite der Entwickler zum freien Download. Allerdings ist die deutsche Übersetzung der Seite zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig. Deshalb empfehle ich, die Seite auf englisch zu lesen, wenn möglich. Zum Glück ist die Übersetzung von Doudou selbst deutlich besser (nur die erste Stufe ist ziemlich gruselig, aber da ist das Lesen ja auch noch gar nicht so wichtig).
Doudou wächst mit
Was mir ganz besonders gefällt, ist das Doudou mit den Ansprüchen des Kindes mitwächst. Je nachdem, was die Eltern freischalten, stehen einfache Maus und Tastaturgewöhnung zur Verfügung, oder eine kindgerechte komplette Desktopumgebung.
Doudou ist kindersicher
Doudou bringt von Haus aus Internetfilter mit, die nach belieben durch den Erziehungsberechtigten erweitert werden können. Auch ist es möglich, zu kontrollieren, wieviel Zeit der Nachwuchs am Gerät verbringt. Halt ein echtes Linux für Kinder.
Installation oder Livesystem
Doudou kann als Livesystem auf eine DVD oder einen USB Stick installiert werden. Das hat den großen Vorteil, dass man es ausprobieren kann, ohne den Rechner gleich platt zu machen. Außerdem kann dann auch die gewohnte Umgebung jederzeit auf einem anderen Rechner gestartet werden. Alternativ kann man es aber auch fest auf einem Rechner installieren.